Berufs- und Studienorientierung
Jeder Jugendliche muss seine Interessen, Wünsche und Fähigkeiten ausloten und mit den Möglichkeiten, Bedarfen und Anforderungen der Berufs- und Arbeitswelt in Einklang bringen. Die Berufs- und Studienorientierung an Schulen unterstützt Jugendliche in dem Prozess der Berufswahl und dient der Entwicklung von Berufswahlkompetenz der Schülerinnen und Schüler. Sie zielt damit unmittelbar auf den gelingenden Übergang von der Schule in einen Beruf. Damit bewegt sich die Berufs- und Studienorientierung im Spannungsfeld zwischen der Persönlichkeitsentwicklung und Stärkung der Selbstkompetenz einerseits und der Entwicklung der Ausbildungsfähigkeit der Jugendlichen andererseits, um dem Fachkräftebedarf der Wirtschaft gerecht zu werden. Die Berufs- und Studienorientierung richtet sich an Schülerinnen und Schüler, aber auch an Lehrkräfte, Eltern und außerschulische Kooperationspartner.
Potenzialanalyse als Kompass
Die Stärken, Neigungen und Interessen analysieren als Kompass für den weiteren Weg.
Schülerbetriebspraktikum
Erste Einblicke in die Berufs- und Arbeitswelt sowie deren soziale Strukturen bekommen.
Praxislernen
Schulischen Unterricht fächerübergreifend mit außerschulischen Lernorten verbinden.
Seminarkurs Studien- und Berufsorientierung
Sich über vier Kurshalbjahre hinweg intensiv mit der eigenen beruflichen Zukunft auseinandersetzen.
Berufswahlpass
Strukturiert und dokumentiert den Prozess der Berufs- und Studienorientierung
Schulplaner "Kopfstütze"
Ist witzig, gibt Tipps für die Berufs- und Studienwahl, stellt Ausbildungswege und -berufe sowie Studiermöglichkeiten vor.
Zukunftstag
Praktische Einblicke in die Berufswelt, auch um mal eher geschlechtsuntypische Berufe auszuprobieren.
Berufswahl-Siegel
Auszeichnung „Schule mit hervorragender Berufs- und Studienorientierung“ vom Netzwerk Zukunft.
Schülerfirmen
Alten Computern neues Leben einhauchen oder Schulimbiss als Pausenversorgung betreiben.
Ein hoher Praxisbezug für die Schülerinnen und Schüler ist ein wesentlicher Erfolgsfaktor für eine wirksame Berufs- und Studienorientierung. Dafür bedarf es einer engen Kooperation der Schule mit Unternehmen der Wirtschaft und Hochschuleinrichtungen. Erfolgreiche Zusammenarbeit kann mit kleinsten Familienbetrieben ebenso wie mit großen Firmen gelingen. Dazu gehören regelmäßige Absprachen zwischen der Schule und dem Betrieb oder der Hochschuleinrichtung sowie die gegenseitige Kenntnis von Wünschen, Problemen und Chancen.
Das Netzwerk Zukunft. Schule und Wirtschaft für Brandenburg ist eine Plattform zur Förderung von Kooperationen zwischen Schulen, Unternehmen der Wirtschaft und Hochschuleinrichtungen. Schulen finden hier Beratung und Unterstützung, denn das Netzwerk ist zugleich Service- und Koordinierungsstelle für die Gestaltung einer landesweit gleichartigen Ausrichtung der Berufs- und Studienorientierung. Das Netzwerk Zukunft unterstützt Schulen beispielsweise bei der Umsetzung ihrer schulischen Konzepte zur Berufs- und Studienorientierung. Zugleich bietet es Fortbildungen für Lehrkräfte und andere Akteure der Berufs- und Studienorientierung an. Das Netzwerk Zukunft unterstützt und begleitet Schulen, Wirtschaft und Hochschuleinrichtungen beim Aufbau von Kooperationen. Es ist Partner der Landesarbeitsgemeinschaft SCHULEWIRTSCHAFT Berlin und Brandenburg und als Bindeglied in den regionalen Arbeitskreisen SCHULEWIRTSCHAFT aktiv.
Das Bildungsministerium hat in der Berufsberatung eine intensive Zusammenarbeit mit der Regionaldirektion Berlin-Brandenburg der Bundesagentur für Arbeit vereinbart. Zudem haben sich beide Partner auf die gemeinsame Finanzierung des Berufswahlpasses verszändigt. Zentrale Elemente der Vereinbarung über die Zusammenarbeit von Schule und Berufsberatung sind:
- ein Konzept zur Berufs- und Studienorientierung an jeder Schule
- die Abstimmung der Schule mit der Berufsberatung der zuständigen Agentur für Arbeit über dieses Konzept und dessen Umsetzung
- der Einsatz des Berufswahlpasses als grundlegendes Element der beruflichen Ori-entierung an der Schule
Der Einsatz des Berufswahlpass wird vom Land Brandenburg und der Regionaldirektion Ber-lin-Brandenburg der Bundesagentur für Arbeit finanziert.
Die Lehrkräfte aller allgemeinbildenden Schulen werden mit einer Handreichung zur Berufs- und Studienorientierung darin unterstützt, berufs- und studienvorbereitend im Unterricht tätig zu werden. Entwickelt wurde sie vom Landesinstitut für Schule und Medien Berlin-Brandenburg (LISUM) in Zusammenarbeit mit dem Netzwerk Zukunft, kobra.net und dem Ministerium für Bildung, Jugend und Sport.
Die Landesstrategie zur Berufs- und Studienorientierung dient als strategisch-pädogogischer Handlungsrahmen für die Brandenburger Schulen und ihre Partner zur Umsetzung einer individuellen, systematischen und praxisorientierten Berufs- und Studienorientierung. Sie untersetzt die im Konzept der Landesregierung zum Übergang Schule – Beruf getroffenen Aussagen zur Berufs- und Studienorientierung.
Den Rahmen der Berufs- und Studienorientierung an brandenburgischen Schulen bilden das Schulgesetz, die Bildungsgangverordnungen und Rahmenlehrpläne der Fächer und Lernbereiche. In den Verwaltungsvorschriften zur Berufs- und Studienorientierung sind die Grundsätze der Umsetzung der Berufs- und Studienorientierung für alle Bildungsgänge an allen allgemeinbildenden und berufsbildenden Schulen geregelt.